17.8.: Zweimal Baden, indianisch essen und Konzert in der Turnhalle

In Sucúa erleben wir einen Tag mit unglaublich vielen Eindrücken – wäre der Tag eine Woche lang gewesen, niemand von uns hätte sich über Langeweile beschwert. Es beginnt mit einer Führung durch einen botanischen Garten. Wir sehen Bäume mit gigantisehen Wurzeln – zum Größenvergleich hat sich Dirigent Josef Gebker mal davor gestellt -, wir sehen Farne mit riesigen Blättern, Orchideen – die faszinierende Pflanzenwelt des Dschungels.

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Am Rande der Führung treffen wir nochmal den Bürgermeister. Es werden Geschenke überreicht und wir nehmen Aufstellung fürs offizielle Gruppenfoto:

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Im Empfangsgebäude des botanischen Gartens gibt es noch eine kleine Dokumentation über die Ökologie des Urwalds zu sehen. In dem Gelände hätte man den ganzen Tag verbringen können. Wir haben allerdings nur knapp zwei Stunden. Denn auf uns wartet der nächste Termin: Shuar Häuptling Miguel hat uns in sein Dorf eingeladen zu einem traditionellen Piknik. Es liegt direkt am einem Fluss, dem Rio Tutanangossa. Wer seine Badesachen dabei hat, geht an dieser idyllischen Stelle erstmal ins Wasser. Keine Angst: Es gibt keine Piranhas!

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16.8.: Weiterfahrt in den Dschungel, Ziel Sucúa

Zum Glück sind wir rechtzeitig mit unserem Tourbus aufgebrochen. Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Weg aus aus der Stadt zu finden. Wegweiser, Navigationssysteme und die eigene Orientierung sind sich nicht immer einig. Aber: so bekommen wir noch einige abenteuerliche Ausblicke und sind zwischendurch auch mal nicht auf der Asphaltstraße, sondern auch auf Schotterpisten unterwegs. Pünktlich zum Mittagessen sind wir in Baños, einen Kurort am Rio Pachaza.

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Etwas außerhalb der Stadt wartet noch ein Abenteuer auf uns. Zumindest einige wagen es: An Schultern und Füßen mit Rollen an einem abschüssigen Stahlseil aufgehängt wird in mindestens 60 Metern Höhe die Schlucht über den Rio Pachaza überquert – Auf den gegenüberliegenden Seite geht es noch knapp über die Kante eines Wssserfalls.

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Die Ankunft in Sucúa ist ein emotionaler Moment für unseren Präsidenten Hans von Lützau. Hier begeben egeben wir uns auf eine Reise in seine Vergangenheit. Vor vielen Jahren hat er hier als Entwicklungshelfer gearbeitet – in den Siedlungen des hier heimischen indigenen Volks der Shuar. Aus dieser Zeit rührt auch die Bekanntschaft mit unserem Reisemanager Hans Knoblauch. Entsprtechend fällt auch der Empfang wieder sehr herzlich aus. Nachdem wir unsere Zimmer im Hotel Luzcelinda am Stadtrand bezogen haben, geht es zum gemeinsamen Abendessen mit Bürgermeister und Shuar-Häuptling in Ronco’s Restaurant.

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15.8.: Chimborazo

Er ist mit mehr als 6.300 Metern der höchste Berg Ecuadors, wie fast alle Berge hier ein Vulkan und sowas wie der Hausberg von Riobamba. Der Himmel tut uns in den zwei Tagen unseres Aufenthalts einen riesigen Gefallen. Er verzichtet mal auf allzu viele Wolken und und gibt den Blick frei auf den erhabenen Berg. Von vielen Stellen der Stadt ist er zu sehen – wenn man den Hals ein bisschen reckt und am richtigen Fenster steht auch von unserem Hotel Bambu aus:

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Dem Berg ein bisschen näher kommen wir am Tag nach unserem Konzert. Der Ausflug führt uns zunächst in ein von Indigenen bewohntes Dorf. Dort erfahren wir, wie viele Legenden es um diesem Berg gibt, wie die Vulkane Ecuadors untereinander verwandt und verheiratet sind, welche Eifersuchtsdramen sich da abspielen, und dass der Chimborazo am Ende aber immer gewinnt. Und wir lernen ein sehr altes Handwerk kennen: das der „hieleros“ – der Eismenschen. Sie steigen mit ihren Maultieren in die Gletscherzone, schlagen das Eis mit Spitzhacken, wickeln es zur Isolierung in Heu und bringen es ins Tal. Eine Ausstellung zeigt, wie diese beschwerliche Arbeit abläuft. Nabenan ein Souvenirshop – Kunsthandwerk und alles mögliche aus Alpaka-Wolle. Es klingt nach Touristen-Theater. Es ist aber mehr als das. Es ist die einzige Chance der Menschen, ihre Tradition zu pflegen und dabei auch Einkommen zu erzielen. Ganz nebenbei sind viele Sachen wirklich schön.

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Weiter geht es zur Eisenbahn-Station Urbina: Die Schmalspurbahn zwischen Quito und Riobamba erreicht hier am Chimborazo-Massiv ihren höchsten Punkt:

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14. und 15.8.: Riobamba

Unsere ecuadorianischen Gastgeber Fabián Latorre und Guillermo Montoya haben natürlich auch ein touristisches Programm organisiert. Am Montag, zwischen Soundcheck und Auftritt werden wir durch die Stadt geführt. Der heute rund 150.000 Einwohner tählende Ort hat viele schöne Plätze und Prachtbaiuten. Und er spielt in der ecuadorianischen Geschichte eine nicht unbedeutende Rolle. Wir sehen das Gebäude, in dem im Jahre 1830 die erste ecuadorianische Verfassung erarbeitet wurde:

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Am Tag nach unserem Konzert zeigt uns Guillermo seine Wirkungsstätte: Die Casa de Cultura. An der Fassade hängt noch das Banner mit unserer Konzertankündigung. Im Inneren besuchen wir zunächst das archäologische Museum mit vielen Zeugnissen vorkolonialer Kulturen. Ein weiterer Ausstellungsraum zeigt zeitgenössische Werke einheimischer Künstler:

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In den oberen Stockwerken wird Kulturarbeit an der Basis geleistet. Kinder und Jugendliche nehmen an verschiedenen Werkstätten teil. Sie spielen Theater. Sie lernen Musikinstrumente. Sie tanzen, basteln oder malen. Zurzeit laufen die Ferienprogramme. Es ist faaszinierend zu sehen, wie konzentriert die Kinder bei der Sache sind.

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14.8.: Unser zweites Konzert

Die Kampagne hat sich gelohnt. An die 500 Gäste sind ins Audimax der universität gekommen. Den Auftakt macht das städtische Symphonieorchester von Riobamba – mit außergewöhnlichen Versionen bekannter Melodien: unter anderem von Michael Jackson, Led Zeppelin oder dem Mambo aus der Westside Story von Leonard Bernstein. Eine steile Vorlage – aber auch Ansporn, unser Bestes zu geben! Und auch das hat geklappt:

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Es gibt viel Applaus. Und anschließend wird gemeinsam mit den Musikern und Veranstaltern aus Riobamba gefeiert. Es sollte ein langer Abend werden, mit vielen anregenden Gesprächen und freundschaftlichen Begegnungen.

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14.8.: PR-Kampagne für die Gäste aus „Alemania“

Während wir am Montag Vormittag im Audimax der Universität mit Bühnenaufbau, Technik und Soundcheck beschäftigt sind, arbeiten unsere Partner Guillermo Montoya und Fabián Latorre daran, dass der 1.000 Leute fassende Saal am Abend auch richtig voll wird. In der lokalen Zeitung erscheint ein großer Artikel:

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Fabián gibt am Vormittag ein Radio-Interview. Und nach einem touristischen Stadtrundgang am Nachmittag gibt es eine Einladung zum Fernseh-Interview in den Studios des Senders „TVS Canal 13“.

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Auf dem Talksofa des Nachmittagsmagazins sitzen unser Präsident Hans von Lützau, Dirigent Josef Gebker, Markus Wohlgemuth und natürlich wieder unsere Parter und Freunde Fabián und Guillermo. Na dann kann ja nichts mehr schief gehen!

13.8.: Auf dem Weg zur zweiten Etappe

Abschied von Sangolquí: Mit neuem Bus und neuem Fahrer geht es über ene der berühmtesten Straßen der Welt, die Panamerikana. Auf dem gut 180 Kilometer weiten Weg nach Riobamba gönnen wir uns einen Abstecher in den Cotopaxi Nationalpark. Wieder beeindruckende Natur. Nur: Der Gipfel des Vulkans zeigt sich kaum. Er hüllt sich in Wolken:

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Gegen Abend dann Ankunft in Riobamba, Hostería Bambu. Der Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen mit unseren Partnern vor Ort: Guillermo Montoya, Leiter des Kulturhauses und dem Künstler und Kulturmanager Fabián Latorre. Unser Präsident Hans von Lützau überreicht die Gastgeschenke.

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12.8.: Das erste Konzert

Was für ein wunderbarer Abend im „Auditorio Municipal de Ruminahui“. Ab 13 Uhr bauen wir die Bühne auf: Gartenstühle mit einem weißen Stoffüberzug, um die Lehne eine blaue Banderole gebunden: Das sind die Sitzplätze für die Musiker.

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Kleine Technikprobleme mit dem Bassverstärker sind schnell behoben. Dirigent Josef Gebker leitet eine schnelle Durchlaufprobe. Die zweite Band des Abends, die heimische Brass Band, kommt, um noch kurz ein gemeinsames Stück anzuspielen. Die Devise für den Abend lautet: Habt Spaß auf der Bühne. Und den sollten wir kriegen.

17 Uhr: Unsere ecuadorianischen Freunde eröffnen das Konzert. Nach drei Nummern sind wir dran. Der Saal ist zwar nicht ganz voll – aber an die 200 Zuschauer haben den Weg gefunden ins Auditorio municipal. Und die applaudieren laut und viel. Unglaubliche Athmosphäre in dem Saal. Zum Abschluss kommen unsere ecuadorianischen Kollegen von der Brass Band auf die Bühne. Solo-Trompeter Matthias Beckmann und sein ecuadorianischer Kollege liefern sich ein freundschaftliches Duell beim Stück Cherry Pink. Und im Publikum hält es kaum jemanden auf seinem Platz. Auf den Gängen, vor und auf der Bühne wird getanzt.

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12.8.: Ankunft und erste Eindrücke

Die Hale Bopp Bigband aus Nottuln auf Turnee in Ecuador. Mit ein paar Tagen Verspätung beginnt jetzt der Reiseblog. Wobei: Die Band ist seit gestern Abend vollzählig vor Ort. Und heute, am 12.8.2017, startet das eigentliche Tournee-Programm.

Was bisher geschah: Der Großteil der Band trifft am 8. August ein. Erste Station ist die Stadt Sangolquí nahe der Hauptstadt Quito. Zwei Unterkünfte werden bezogen: eine in der Stadt, eine auswärts auf einer Lodge am Berg Pasachoa bei unserem Reisemanager und -begleiter Hans Knoblauch und seiner Frau Marta.

Am Freitag unternehmen wir einen gemeinsamen Ausflug zu einem der malerischen Wasserfälle: Cascada Condor Machay. Etwa drei Studen führt die Waderung flussaufwärts entlang dem Rio Pita bis hin zu der Stelle, wo sich eben dieser Fluss über 80 Meter in die Tiefe stürzt. Der Weg ist anspruchsvoll. Wer Wanderschuhe hat, ist im Vorteil. Doch das Naturschauspiel lohnt die Mühe.

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Abends gemeinsames Abendessen im „Vaco y Vaca“ im Einkafszentrum San Luis in Sangolquí mit der inzwischen kompletten Band, ihren Begleitern und unseren ecuadorianischen Busfahrern.

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